MENSCHENRECHTSVERLETZUNGEN AN DEN EU-AUßENGRENZEN

Nach UN-Schätzungen starben im Jahr 2008 mindestens 36000 Menschen beim Versuch, über das Meer nach Europa zu fliehen.

Was an den EU-Außengrenzen passiert, wird jedoch vertuscht, verschwiegen und einfach hingenommen. Dabei hat die Anzahl der Flüchtlinge in den letzten Jahren drastisch zugenommen. Sie flüchten vor Kriegen, politischer oder ethnischer Verfolgung, Umweltkatastrophen und aufgrund ungerechter Wirtschafts- und Handelsbedingungen, die ihnen das Überleben in ihren Herkunftsländern unmöglich machen. Die Ursachen der Migration liegen allerdings oftmals in Europa: So befördern beispielsweise Agrarsubventionen, Klimaerwärmung und schlecht kontrollierte Waffenexporte die Eskalation.

In der Hoffnung auf ein menschenwürdiges Leben wagen die Flüchtlinge in kleinen, überfüllten Booten, die für die Seeüberfahrt kaum geeignet sind, die Reise nach Europa. Flüchtlingsorganisationen befürchten, dass dabei jeder Zweite ums Leben kommt.

Derzeit reagiert die Politik auf die großen Flüchtlingsströme mit einer rigorosen Abschottungstrategie. Mit militärischen Mitteln geht die beauftragte Grenzschutzagentur FRONTEX geziehlt gegen Flüchtlinge vor. Die Abschottungspolitik der EU und die Handlungen von FRONTEX verstoßen dabei massiv gegen die europäische Menschenrechtskonvention, gegen das Seerecht und gegen die Genfer Flüchtlingskonvention.


Auch im Sommer 2009 sind wieder Tausende von Flüchtlingen übers Mittelmeer nach Europa gekommen. Das sind die Überlebenden. Die Gescheiterten kennen wir nicht. Experten gehen weiterhin von 20.000 bis 30.000 Toten pro Jahr im europäischen Raum aus. Tausende von Leichen auf dem Meeresgrund, Körperteile in den Netzen. Das ist der grausige Alltag der Fischer zwischen Sizilien und Libyen.

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